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Die Gautschzeremonie, die aus dem Ruder lief

Nach erfolgreichem Abschluss der vierjährigen Lehre zur Polygrafin wurde Gianna Florida am 29. Juni 2023 von «den schlechten Gewohnheiten aus der Lehrzeit» reingewaschen und würdig in den Kreis der Jüngerinnen und Jünger Gutenbergs aufgenommen – aber nicht nur sie.

Das Gautschen ist ein bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgbarer Brauch der Buchdrucker und Schriftsetzer. Weil es diese Berufe in der ursprünglichen Form nicht mehr gibt, werden heute auch Offset-, Tief- und Siebdrucker sowie Mediengestalter und Polygrafen gegautscht. Dabei wird der Täufling von zwei Packern und einem Schwammhalter unter Anleitung des Gautschmeisters und im Dabeisein von Zeugen in einem Brunnen getauft. Der Brauch will es, dass die Lernenden nicht wissen, wann die Gautschzeremonie stattfindet.

Um 15.45 Uhr gab Gautschmeister Andreas Gnädinger den Packerinnen Janine Strebel und Fabienne Bachmann den traditionellen Befehl «Packt an!». Sogleich wurde die völlig überraschte Gianna am Arbeitsplatz in der Marketingwerkstatt gepackt und hinausgetragen, in ein Wägelchen verfrachtet und zum Sinser Dorfbrunnen gefahren. Unterwegs realisierte sie, dass ihre Familie, Verwandte, Freunde und Arbeitskollegen zur Gautschfeier angereist sind.

Nach einer launigen Ansprache des Gautschmeisters wurde die 20-jährige Polygrafin am Brunnenrand auf den von Schwammhalterin Mirjam Schori vorbereiteten nassen Schwamm gesetzt und mit einem Kübel Wasser von den Zeuginnen Sibylle Aeschbach und Jasmin von Burg auf das anschliessende Vollbad im Brunnen vorbereitet. Alle zünftigen «Jüngerinnen und Jünger Gutenbergs» müssen diese Prozedur über sich ergehen lassen, damit sie von den «schlechten» Gewohnheiten aus der Lehrzeit reingewaschen werden, heisst es. Nach der Zeremonie wurde der frischgebackenen Gesellin der Gautschbrief überreicht und mit allen anwesenden Gästen zum Apéro Riche übergegangen, welcher der Gesellin vom ersten grossen Gesellenlohn abgezogen wird – was impliziert, dass Gianna weiterhin in der Marketingwerkstatt arbeiten wird.

Und dann, die grosse Überraschung: Auch der Gautschmeister wurde gepackt, da er bis anhin noch nicht gegautscht war und durfte das gleiche Prozedere über sich ergehen lassen, wie vorhin Gianna. Was für ein Gaudi, für alle Beteiligten. Damit hat wirklich niemand gerechnet – am wenigstens der Gautschmeister, der das Zepter abgeben durfte. Danke an das «externe» und sehr erfahrene Gautsch-Team, mit Jules Bittel, Rinaldo Cornacchini, Dani Vock und Bea Glöckler. Ein grossartiger Event, den ein kleinerer Kreis der Gästeschar im Anschluss bei einem feinen Essen im Restaurant Einhorn ausklingen liess, das von Stefano und Susy Florida, den Eltern von Gianna, offeriert wurde. Ein grosses Dankeschön an alle Gäste für den Besuch und an das Marketingwerkstatt-Team für die Organisation.

Fotos: Sascha Meier Fotografie

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